Was ist eigentlich Hopepunk?
In ihrer Rezension hat Rina vom Blog Flashtaig meine Dystopie RE-GENERATION dem Sub-Genre Hopepunk zugeordnet. Sie schreibt in ihrem Fazit:
Eine wirklich tolle, spannende Dilogie. Es geschieht wirklich viel, ohne unübersichtlich zu werden. Die Romantik ist dramatisch, aber hoffnungsvoll. Ich hatte viel Spass beim lesen und kann die Reihe jedem empfehlen. Es ist keine dunkle, düstere Dystopie. Sie verspricht auch positives. Ich würde es sogar dem Sub-Genre Hopepunk zuordnen. Denn, so schreibt es auch die Autorin im Nachwort, es soll nicht nur auf die schlimme Zeit geachtet, sondern das positive dabei beachtet werden.
Rina vom Blog Falshtaig
Hopepunk? – Ich geb zu, ich hatte davon noch nie gehört, aber die Kombination von HOPE und PUNK spricht mich spontan an!
Aber welche Bücher fallen eigentlich in dieses Genre? Was ist mit Hopepunk gemeint?
Die Wortkreation Hopepunk gibt es seit 2017, erfunden eher durch Zufall von der US-Autorin Alexandra Rowland. Im Podcast Resilence wird sie dazu interviewt und beschreibt den Begriff unter anderem so:
Hopepunk is about fighting for a better future and taking action and doing radical kindness.
Alexandra Rowland im Podcast Resilence
Radikal nett! – Ich hatte bisher noch keinen Begriff dafür, aber das ist meine Alltagsstrategie gegen den täglichen Pessimismus, der einem hierzulande leider oft schon früh morgens entgegenschlägt. Gegen Egoismus und Intoleranz.
Alexandra Rowland meint aber noch mehr damit, wie sie im Interview ausführt. Das Wort Punk sei der handelnde Anteil des Wortes. Es gehe darum, für andere und gegen Ungerechtigkeit einzustehen. Non-violent resistence.
Wer sich nicht durch den langen Text auf Englisch lesen möchte, findet hier Artikel von Deutschlandfunk und Tor Online, die sich mit dem Sub-Genre Hopepunk in der Science Fiction auseinandersetzen. Auch sie betonen: Freundlichkeit und Optimismus seien auch ein Akt des Protests in dieser Zeit voller Zynismus und Pessimismus. Die gemeinten Geschichten handeln von konstruktiver Konfliktlösung, Kooperationen und notwendigen Kompromissen.
Klingt langweilig? Natürlich können in den Büchern trotzdem schreckliche Dinge passieren, es gehe um die mentale Haltung dazu und wie diese Konflikte letztlich gelöst werden können. Alexandra Rowland sagte dazu noch:
If you want to write a story with that kind of theme, then put your characters through hell first. Because utopia is all about the happy ending right?
Alexandra Rowland im Podcast Resilence
Das Happy End oder auch die perfekte Zukunft müssen sich die Buch-Charaktere auch in diesem Genre hart verdienen. Denn ja, sonst wäre es ja langweilig. Ist aber bei allen Büchern so, wenn sie sich spannend lesen.
Kritik am Genre gibt es natürlich auch. Es mangle an Realismus, meint zum Beispiel der Kritiker Marten Hahn beim Deutschlandfunk. Und Heike Lindhold nimmt den „nebulösen“ Begriff im Magazin Teilzeithelden auseinander:
‚Hopepunk‘ ist noch jung und all das mag sich noch ändern, aber eine erste Bestandaufnahme bestätigt den Eindruck, dass es hier um eine Grundhaltung oder ein Lebensgefühl geht, nicht aber um ein Subgenre oder eine bestimmte ästhetische Strömung.
Heike Lindhold im Magazin Teilzeithelden
Es ist also völlig unklar, ob sich Hopepunk als Sub-Genre behauptet, wie es sich überhaupt von anderen Genres unterscheidet. Aber als Lebenseinstellung, die sich auch in meinen Büchern spiegelt, nehme ich das Wort gerne mit.