Eine Linde für den Frieden – „Lindenherz“ ist am Tag des offenen Denkmals im Renaissanceschloss Ponitz
Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024, 10 bis 17 Uhr, stellt der Kultur- und Heimatverein Ponitz im Trauzimmer des Renaissanceschlosses Ponitz die Friedenslinde Merlach in einer Ausstellung vor. Mit dabei ist mein Zeitreise-Roman „Lindenherz – 824 Jahre durch die Zeit“, was mich sehr freut. Denn wohin würde das Buch besser passen als in ein Schloss und zu einer Ausstellung über eine alte, dicke Linde?!
Gedenkort, Treffpunk, Ausflugsziel
Die Friedenslinde wurde 1650 bei einem Friedensfest gepflanzt, um an das Ende des verheerenden Dreißigjährigen Krieges zu erinnern. An den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück hatte der Ponitzer Rittergutsbesitzer Wolff Conrad von Thumshirn maßgeblich teilgenommen.
Danach stand die Linde weithin sichtbar am „Dreierhäuschen“ auf der Grenze zwischen Gößnitzer, Hainichener und Ponitzer Flur. Im Lauf der Jahrhunderte wurde sie zum Treffpunkt, Ausflugsziel und Ort für Gottesdienste unter freiem Himmel.
Der Baum soll einen Umfang von acht Metern und einen Kronendurchmesser von 22,5 Metern gehabt haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg sicherte man die weitausragenden Äste mit Eisenstangen und brachte mit Steinen versetzten Zement in die Hohlräume des Stammes ein. Seit 1948 stand die Friedenslinde unter Naturschutz.
Doch von 23. bis 25. Februar 1975 brannte die Linde ab – die Feuerwehr versuchte vergeblich sie zu retten.
An Stelle der alten Linde wurden 1984 und 1985 neue Linden gepflanzt und 1995 nochmals eine neue, weil die vorhergehende einzugehen drohte.
Kleine Ausstellung am Tag des offenen Denkmals
Für die Ausstellung zum Denkmaltag hat der Kultur- und Heimatverein Ponitz zahlreiche historische Informationen und Abbildungen zur alten und zur neuen Linde zusammengetragen.
Passend zur Friedenslinde stellt der Kultur- und Heimatverein Ponitz den Roman „Lindenherz – 824 Jahre durch die Zeit“ vor. Die Zeitreise-Geschichte spielt im Pleißenland, im Heute und im Mittelalter. Auch, wenn keine expliziten Orte genannt werden, kann der Einheimische beim genaueren Hinsehen einiges wiedererkennen. Im Buch gelangt die 17-jährige Katharina durch einen Spiegel im Haus ihrer Großmutter 824 Jahre in die Vergangenheit. Dort steht sie in einer hohlen, alten Linde und blickt hinaus in einen Wald, wie sie ihn noch nie zuvor gesehen hat. Im Mittelalter lernt sie den Knappen Johann kennen, der seinerseits neugierig unsere Zeit erkundet, bis sie sich trennen müssen. Doch als ihre Großmutter plötzlich spurlos verschwindet, sieht sich Katharina gezwungen, auf eigene Faust zu einer gefährlichen Reise in die Vergangenheit aufzubrechen.
Das gesamte, liebevoll und barrierefrei restaurierte Renaissanceschloss kann am Tag des offenen Denkmals kostenfrei besichtigt werden. Geheimtipp für Bücherwürmer: Im Dachgeschoss befindet sich das umfangreiche Schloss-Antiquariat und im Erdgeschoss gibt es ein gemütliches Lese-Café.
Auf dem Beitrags-Bild: Postkarte von 1920, die die Friedenslinde am Dreierhäuschen zeigt (Sammlung: privat).